Entlastung der Sebastian-Gruber-Brücke in Obertsrot

Blick auf Obertsrot.
Blick auf Obertsrot. © Stadt Gernsbach.

Im Gemeinderat am 9. Dezember 2024 berichtet Bauamtsleiter Jörg Bauer über den aktuellen Sachstand zur Sebastian-Gruber-Brücke in Obertsrot

Die Sebastian-Gruber-Brücke in Obertsrot, eine Spannbetonbrücke aus dem Jahr 1967, steht im Fokus aktueller Planungen und Maßnahmen. Die Überprüfung der Brücke hat gezeigt, dass die Tragfähigkeit lediglich bei 30 Tonnen im Ein- und Zweibahnverkehr sowie einer Achslast von 9,9 Tonnen aufweist. Bisher ist man von einer Tragfähigkeit von 30 Tonnen (Einbahn) und 50 Tonnen (Zweibahn) ausgegangen, was jedoch nur der militärische Lastenklasse und nicht den Anforderungen für den tatsächlichen Regelbetrieb entspricht und erfordert dringlich Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung.

In enger Abstimmung mit verschiedenen Partnern darunter das Ingenieurbüro Baumeister, die Firma Mayr Melnhof, das Landratsamt und weitere Fachexperten – wurden Handlungsoptionen zur Verbesserung der Brückensituation entwickelt. Erste Maßnahmen und weiterführende Untersuchungen wurden auf den Weg gebracht.

Als erste Entlastungsmaßnahme für die Sebastian-Gruber-Brücke wird eine Einbahnregelung für LKW eingeführt. Diese sieht eine Tonnagebeschränkung auf 40 Tonnen aus Richtung B462 vor. Dies ist möglich, da LKW mit einem Gewicht von 40 Tonnen heute in der Regel fünf Achsen aufweisen und damit die zulässige Achslast gewahrt bleibt. Zudem wird ein LKW-Durchfahrtsverbot in Richtung B462 eingerichtet, sodass ausfahrende LKW über die „Ochsenbrücke“ ausweichen müssen. Der entsprechende Antrag auf eine verkehrsrechtliche Anordnung wird gerade erstellt und beim Landratsamt Rastatt eingereicht.

Eine weitere mögliche Maßnahme umfasst die Rückverlegung der Haltelinie sowie der Ampelanlage in Richtung Obertsrot. Ziel ist es, die Belastung der Brücke durch an der Ampel wartende LKW zu reduzieren. Die erfordert jedoch noch umfangreiche Abstimmungen mit den zuständigen Behörden sowie die Entwicklung technischer Lösungen. Ob und wann diese Lösung zum Tragen kommen kann, ist derzeit noch in Prüfung.

Zusätzlich wird zeitnah eine umfangreiche Brückenuntersuchung durchgeführt. Neben der klassischen Brückenhauptprüfung wird voraussichtlich eine detaillierte Schadensanalyse, die Materialprüfungen wie Sondierungen zur Untersuchung von Spanngliedern und die Entnahme von Beton- und Mörtelproben für Laboruntersuchungen durchgeführt.

Die Einbahnregelung für LKW soll zeitnah umgesetzt werden. Parallel dazu werden die Möglichkeiten einer Haltelinienverlegung geprüft und eine umfassende Brückenuntersuchung beauftragt.

Alle Maßnahmen zielen darauf ab, die Verkehrssicherheit und Nutzbarkeit der Sebastian-Gruber-Brücke langfristig zu gewährleisten. Über die Fortschritte wird die Öffentlichkeit kontinuierlich informiert.