Handlungskonzept für Starkregenrisikomanagement

Feuerwehrleute beim Einsatz auf überfluteter Straße
Archivfoto Stadt Gernsbach 

Mit seinem in der Novembersitzung gefassten Beschluss bringt der Gemeinderat das Handlungskonzept zu starkregenbedingten Überflutungen im Bereich von Gernsbach auf den Weg. Die Verwaltung wird beauftragt, dieses Konzept sukzessive umzusetzen. 

Es wurde auf der Grundlage des Leitfadens „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg“ von der Planungsgemeinschaft Wald & Corbe für die Kommunengruppe Forbach, Weisenbach, Gernsbach und Loffenau erarbeitet. Die Gruppe ist Teil der Kooperation aller Kommunen des Landkreises Rastatt und der Stadt Baden-Baden mit dem Zweck, auf Basis einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung die Grundlagen des Starkregenrisikomanagement zu ermitteln. 

Der Landkreis Rastatt war in den vergangenen Jahren wiederholt von Hochwasserereignissen betroffen, die zu Schäden an Gebäuden und Infrastruktur geführt haben. Bei Starkregen kann sogenanntes wild abfließendes Wasser zu massiven Überflutungen führen. Da Starkregenereignisse eine sehr kurze Vorwarnzeit haben und der Bevölkerung in der Regel sehr wenig Zeit bleibt, sich auf ein solches Ereignis vorzubereiten, ist es umso wichtiger, Vorsorge zu treffen. Die fachliche Projektbearbeitung ist bereits abgeschlossen. Die bereits erstellten Gefahrenkarten sollen die bei diesen Szenarien zu erwartenden Abflussverhältnisse und Überflutungszustände darstellen. Insbesondere sollen sie die in besonderem Maße von Überflutungen betroffenen Bereiche aufzeigen. Die Risikoanalyse zielt darauf ab, die besonders risikobehafteten Objekte und Anlagen zu identifizieren sowie die bestehenden Überflutungsrisiken zu bewerten und zu priorisieren. Hierzu wurden die Gefahrenkarten gezielt ausgewertet, eine Ermittlung und Bewertung kritischer Objekte und Bereiche durchgeführt und Risikosteckbriefe für diejenigen Objekte erstellt, die besonders von Überflutungen betroffen sind. 

Das nun verabschiedete Handlungskonzept hat das Ziel, durch geeignete Vorsorgemaßnahmen Überflutungen in gefährdeten Gebieten soweit als möglich zu verhindern bzw. im Überflutungsfall die Schäden möglichst gering zu halten. Das Konzept wurde gemeinsam mit den verschiedenen kommunalen Akteuren entwickelt und beschreibt verschiedene Handlungsfelder und Maßnahmen zur Risikominimierung bzw. zur Verbesserung der Situation. „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und der Erhalt unserer kommunalen Infrastruktur hat oberste Priorität. Nur mit einer Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen ist eine Verringerung der bestehenden Starkregenrisiken möglich“, macht Bürgermeister Julian Christ deutlich. 

Im Rahmen des Projekts werden voraussichtlich im kommenden Jahr noch Bürgerinformationsveranstaltungen stattfinden.