Erweiterung Ev. Kindergarten Scheuern
Der Gemeinderat billigt mehrheitlich das Projektkonzept für die Erweiterung des Ev. Kindergartens Scheuern und beschließt die weitere Vergabe von Planungsleistungen sowie die Anpassung der Honorare auf der Basis der Kostenberechnung von bereits erbrachten Leistungen.
Hauptamtsleiterin Anna Sadowsky betont die Notwendigkeit der Erweiterung: „Derzeit besteht eine Warteliste für Kindergartenplätze. Um den gesetzlichen Betreuungsanspruch erfüllen zu können, ist die Erweiterung der Anzahl an Kindergartenplätzen in Gernsbach daher unbedingt notwendig.“ Da zurzeit kein zusätzlicher Bedarf an Krippenplätzen besteht, konnte mit dem Träger vereinbart werden, die in der Erweiterung vorgesehen Krippengruppe zeitlich befristet auszusetzen und in diesen Räumen vorübergehend eine weitere Kindergartengruppe einzurichten.
„Zur weiteren Umsetzung der Planung ist die zügige Weiterbeauftragung von Planungsleistungen notwendig. Das Projektkonzept wurde in der Sitzung vom planenden Architektenbüro vorgestellt und vom Gemeinderat mehrheitlich unterstützt. Die Erweiterung des Kindergartens in Scheuern können wir so weiter vorantreiben“, so Bauamtsleiter Jörg Bauer zusammenfassend.
In der Planung zur Erweiterung des Kindergartens Scheuern steckt ein fast 12-monatiger Planungsprozess der eng mit dem Planungsbüro, dem Träger, der Kindergartenleitung und sämtlichen Fachplanern, Behördenstellen bzw. der Stadt Gernsbach, sowie mit Gutachern abgestimmt wurde.
Aufgrund der Größe und Topographie sowie durch die Anbindung an den Bestand ist ein eingeschossiger Bau nicht möglich. Die jetzt gewählte Zweigeschossigkeit ermöglicht eine ideale Zusammenführung zwischen Nutzung im Bestand bei gleichzeitiger Abtrennung eines Krippenbereichs und den Übergängen in die Freibereiche. Mit dem Einbau einer Aufzugsanlage ist der komplette Kindergarten außerdem künftig barrierefrei gestaltet.
Die Neben- und Funktionsräume im Erdgeschoß erhalten ein Flachdach mit Begrünung und die innenliegenden Räume werden mit Tageslicht versorgt. Lediglich die Gruppenräume werden architektonisch durch Pultdächer hervorgehoben. Diese haben eine etwas größere Gebäude-/Raumhöhe, was zu einer besseren Akustik und Belichtung der Räume führt. Die Ausrichtung der einzelnen Pultdächer ist so gewählt, dass diese optimal mit Photovoltaik-Modulen belegt werden können. Die Vor- bzw. Rücksprünge gliedern das Gebäude und lassen es weniger wuchtig erscheinen, außerdem ist eine wirtschaftliche und ökologische Mischung aus Holzelementbauweise und Massivbauweise möglich, welche nochmals deutlich in der Fassadengestaltung nach außen gezeigt werden kann.
Die Auftragssummen betragen (brutto): Objektplanung 259.398 Euro, technische Ausrüstung Elektro 88.695 Euro, technische Ausrüstung 72.670 Euro, Architektenleistungen Außenlage 56.895 Euro, Tragwerksplanung 93.911 Euro - Gesamthonorar brutto: 571.572 Euro. Die Haushaltsmittel stehen im Haushalt 2023 als Investitionsmaßnahme in Höhe von 2 Mio. Euro zur Verfügung. Die zusätzlichen Kosten werden im Haushalt für das Jahr 2024 veranschlagt.
Vom Land erhält die Stadt voraussichtlich einen Zuschuss aus dem Ausgleichsstock in Höhe von 15 % der prognostizierten Gesamtkosten von ca. 3.600.000 Euro.