Bunt, wild, artenreich
Sieben Jahre nach der NABU-Förderung sind die „Natur nah dran“-Flächen wertvolle Lebensräume.
Martin Klatt und Katja Wörner vom NABU-Projekt „Natur nah dran“ besuchten die insektenfreundlichen Grünflächen in Gernsbach. Die Stadt gehört zu einer der ersten von mittlerweile 106 „Natur nah dran“-Kommunen und hat 2017 gemeinsam mit dem NABU Baden-Württemberg sechs Flächen insektenfreundlich umgestaltet. Bernd Haas, stellvertretender Bauhofleiter in Gernsbach, begleitete die beiden zu den verschiedenen Standorten im Stadtgebiet.
„Hier ist ein wahres Kleinod entstanden – genauso sollen die Flächen aussehen“, freut sich Projektleiter Martin Klatt an der Bushaltestelle in der Gottlieb-Klumpp-Straße. „Mit Acker-, Erd- und Wiesenhummel sind hier gleich drei Hummelarten unterwegs, das erlebt man nicht überall. Natternkopf, Flockenblume und Steppensalbei bieten ihnen Pollen und Nektar als Nahrung für ihre Larven.“ Auch die umgestaltete Fläche am Dorfplatz in Lautenbach überzeugt mit ihrem Artenreichtum. „Nachtkerzen, Thymian und Witwenblumen blühen hier schon, der Rainfarn steht in den Startlöchern“, entdeckt Klatt. Der Dorfplatz kommt nicht nur Wildbienen, Faltern und Käfern, sondern auch den Menschen zugute. Auf der anderen Seite des Platzes wurde nämlich ein Ziergarten von einer Bürgergruppe angelegt. Auch dort sind mit Wollziest und Muskatellersalbei Pflanzen vertreten, von denen Wildbienen profitieren.
„Sieben Jahre nach der Teilnahme an ‚Natur nah dran‘ zeigt sich, dass Gernsbach immer noch hinter dem Projekt steht. Einige Standorte haben sich zu tollen Lebensräumen für Insekten und andere Tiere entwickelt. Wir freuen uns, wenn Gernsbach auch in Zukunft Einsatz für die Artenvielfalt zeigt“, so Klatt weiter.
In Gernsbach wurden nach der Teilnahme am Förderprojekt „Natur nah dran“ weitere Flächen insektenfreundlich angelegt, zum Beispiel entlang der neu entstandenen Murgterrassen. Bürgermeister Julian Christ betont die Wichtigkeit dieses Projektes: „Artenschutz und damit auch Klimaschutz nimmt in Gernsbach einen hohen Stellenwert ein, daher ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die sich für dieses Projekt einsetzen.“
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Seit 2016 wandelten 106 Kommunen bereits über 250.000 Quadratmeter naturnah um.
Weitere Informationen unter: www.Naturnahdran.de