Der Katz'sche Garten

Erholen und Entspannen in südländischer Atmosphäre! Ein Gang durch die kleine historische Parkanlage am Ufer der Murg führt Sie in einen bezaubernden Villengarten mit einer Fülle unterschiedlichster Skulpturen und Kunstgegenstände aus den vergangenen Jahrhunderten.

Pavillon, Palmen, Sitzgruppe im Katz'sche Garten
Foto: J. Illig

Dank des besonders milden Klimas am Wasser gedeihen außergewöhnliche Pflanzen, die dem Garten ein mediterranes Flair verleihen. Mit einer exklusiv ausgepflanzten Sammlung verschiedener Palmen aus aller Welt, Passionsblumen, Bananenstauden, Granatapfel - und Feigenbäumen, Kamelien, Bitterorangen und vielem mehr handelt es sich um ein botanisches Kleinod, das in dieser Form mit den Herrschaftsgärten an den oberitalienischen See verglichen werden kann.

Der Grundstein des Katz‘schen Gartens wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gelegt, nachdem die feudale Villa der Murgschifferfamilie Katz durch den damaligen Architekten und Baumeister Friedrich Weinbrenner auf der gegenüberliegenden Seite fertiggestellt war. Ein italienischer Gartenbaumeister soll den für die hiesige ländliche Region eher ungewöhnlichen Garten geplant und gestaltet haben. Aus dieser Epoche stammt auch der wertvolle alte Baumbestand, wir z.B. eine Sumpfzypresse aus Florida und die beiden Magnolienbäume, die zu den ältesten Magnolien ihrer Art weltweit zählen.

Jährlich zum Frühlingsbeginn startet die Saison mit dem Blütenfeuerwerk der Magnolien Mitte März. Dann öffnet der Katz'sche Garten sein Tor für die Öffentlichkeit und kann bis Anfang November täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei. Bei einem Rundgang durch das kleine verwunschene Paradies kommt wahrlich Urlaubsfeeling auf. Die Besucher werden am künstlerisch verspielten Barockbrunnen vom Froschkönig begrüßt. Beim Blick über die verschnörkelten Barockbroderiebeete lässt sich durch das gotische Geländer das Flüsschen Murg entdecken. Danach schreitet man unweigerlich über den Treppenabgang links zum Murgufer hinunter und genießt erst einmal auf einer der dortigen Sitzbänke das besondere Flair am Wasser. Dort fällt eine grazile, aus rotem Sandstein gemeißelte Nixe ins Auge, die auf einem Felsblock sitzt und sich bei Sonnenschein im Wasser widerspiegelt. Vom südlichen Aussichtspunkt am Ufer schweift der Blick über die malerische Altstadt-Silhouette hinauf zu Schloss Eberstein und leicht rechts zum Denkmal am Rumpelstein. 

Beim anschließenden Spaziergang durch die Parkanlage geht es vorbei an vielen historischen Skulpturen wie der Statue des Gottes Mercurius. Zu entdecken gibt es Sandsteinportale, alte Kunstgegenstände wie Ofenplatten, schmiedeeiserne Werke und Brunnen aus verschiedenen Epochen. In der Gartenmitte steht ein klassizistisches Gartenhaus aus dem Jahre 1846, eingerahmt von zwei Hanfpalmengruppen, die wiederum von blühenden  Passionsblumen und Rosen umrankt werden. Mit etwas Glück hängen an den Passionskletterpflanzen auch eiergroße orangefarbene leuchtende Passionsfrüchte. Beim Ausgang zur Nordseite des Pavillons erstreckt sich die Palmenzone mit ihren 16 verschiedenen Palmen aus aller Welt. Die größte und dickste von allen ist die Chilenische Honigpalme, die Königin der Palmen, die mit über einem Meter Stammdurchmesser und mehreren Metern Höhe das Ensemble dominiert. Weitere mediterrane Gewächse wie Bananenstauden, Yuccas,  Granatäpfel, Wilde Fuchsien, Sagopalmfarn und vieles mehr befinden sich hier in diesem besonders geschützten Bereich.

Das Kleinod ist für Pflanzenliebhaber, Exoten- und Kunstfreunde ein Muss. Der kleine Garten ist mit vielen Sitzgelegenheiten ausgestattet, so dass sich das Ambiente in aller Ruhe genießen lässt. 

Die Anlage unterlag in ihrer langen Geschichte ständigen Veränderungen verschiedener Generationen.

Im Jahre 1846 erweiterte der Gernsbacher Baumeister Adolf Abel den Privatgarten nach Norden und erbaute das Teehaus im klassizistischen Baustil, das so Mittelpunkt zu den Wegeachsen im Garten wurde. Für diesen Bau musste ein Nebengebäude mit Pferdestallung weichen.

1849 diente der Garten zur Murguferseite als Gefechtsstellung der preußischen Truppen bei der Badischen Revolution.
Otto Casimir Katz und seine Gemahlin Johanna Katz bezogen im Jahre 1913 das Anwesen und übernahmen somit auch den Garten. Von dieser Zeit an bis zu ihrem Tode im Jahre 1952 prägte Johanna Katz die kleine Parkanlage maßgeblich mit. Sie stellte zusätzlich gesammelte Steinmetzarbeiten, teilweise aus der Altstadt von Gernsbach, und schmiedeeiserne Kunstgegenstände aus dem 15.-19. Jahrhundert auf. Den Garten ließ sie in Anlehnung an den neu erworbenen Barockziehbrunnen mit Broderiebuchsbeeten neu anlegen.

Bis zum Jahre 1952 war der Garten Prestigeobjekt der wohlhabenden und einflussreichen Familie Katz und für hohe gesellschaftliche Anlässe und Ereignisse in der Zeit der Hochblüte der Murgschifferschaft bestimmt.
Nach dieser Ära erfolgte in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts die Öffnung des Parks für die Allgemeinheit. Eigens dafür wurden, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, mit der Verlegung von Betonplatten, Veränderung der ursprünglichen Formen sowie dem Ausbau der Bleichstraße dem Kleinod tiefe Wunden zugefügt. Zwar lockte der verträumte Garten noch zahlreiche Gäste an, mit den Jahren blieben sie aufgrund der Überalterung und dem Verfall der baulichen Einrichtungen aus. Die einst glanzvollen Zeiten des idyllischen Plätzchens an der Murg konnten für den Betrachter nur noch erahnt werden.

Um die wertvolle Gartenanlage mit den darin befindlichen Sammlerstücken und Bauwerken für die Nachwelt zu erhalten, gründete sich im Jahre 1995 der Arbeitskreis Katz’scher Garten. Von 1996 bis 2001 blieb der Garten für die aufwändige Restauration geschlossen, die von ehrenamtlichen Helfern in Zusammenarbeit mit der Stadt Gernsbach vorgenommen wurde. Die Finanzierung des Projektes wurde durch die Stadt Gernsbach, weiter durch den Arbeitskreis Fremdenverkehr und Touristik im Stadtmarketing sowie privaten Sponsoren gesichert. Nach der Wiedereröffnung im Juli 2001 zeigte sich die Anlage im alten-neuen Glanz. Bei der Restaurierung wurden die historischen Formen weitgehend nachempfunden und den heutigen Gegebenheiten angepasst. Viele weitere Sammlerstücke sowie Repliken kamen hinzu und bereichern die Anlage. Neu mit einbezogen wurde der Bereich des Murgvorlandes, das mit seinem schönen Rasen und den Sitzbänken zum Verweilen und Entspannen am Wasser inmitten des hektischen Alltags einlädt.

Heute dient der Park mit seinem Pavillon als Podium für Empfänge, kleine Konzerte und Lesungen und ist Treffpunkt von Gartenfreunden sowie Kunstinteressierten aus nah und fern. Für Gästegruppen gibt es die Möglichkeit, bei einem kleinen Sektempfang das Ambiente zu genießen. Mit seinen Einrichtungen und Ausstattungen aus den verschiedensten Stilepochen, von der Spätgotik bis zum Jugendstil, blickt der Besucher auf über 500 Jahre Gernsbacher Stadt- und Kunstgeschichte.

Der Katz'sche Garten befindet sich in der Bleichstraße

Ein kostenloser Flyer mit Erläuterungen zum Gartens kann aus der Box am Eingang entnommen werden. Online steht die Broschüre hier zum Download zur Verfügung:  

Adresse

Bleichstraße 9
76593 Gernsbach

Öffnungszeiten

Mitte März - Anfang November
täglich von 10-18 Uhr

Eintritt frei!

Empfänge und Events

Katz'scher Garten Service
Tanja Illig
Telefon 07224 5682
Mobil 0170 115 2288
E-Mail: tanja.illig@gmx.de

Führungen

Auf Anfrage.

Kontakt: Katz'scher Garten Service

Kontakt

Touristinfo Gernsbach

Igelbachstraße 11
76593 Gernsbach
Telefon 07224 644-446
touristinfo@gernsbach.de