Schloss Eberstein
Das heutige Schloss Eberstein thront seit nunmehr über 700 Jahren hoch über dem wildromantischen Murgtal. Im Jahre 1272 durch die Grafen von Eberstein erbaut, ging im 17. Jahrhundert der Besitz in die Hände der Markgrafen von Baden über. Im Jahr 2000 ging es in Privatbesitz über und wurde seitdem liebevoll restauriert.
Heute erstrahlt die einstige Ritterburg in neuem Glanze. Es erwartet Sie auf Schloss Eberstein nicht mehr nur die sagenhafte Aussicht auf das Murgtal, auch der hauseigene Wein wird nebst leichter Gourmetküche im Restaurant serviert. In der Schloss-Schänke im gotischen Saal mit der großen Platanenterrasse genießen Wanderfreunde regionale Spezialitäten und typische Murgtalgerichte. Für einen längeren Aufenthalt sind im exklusiven Schlosshotel viele gemütliche kleine Reiche eingerichtet. Genießen Sie die traumhafte Atmosphäre auf Schloss Eberstein und erleben Sie wie schön Schwarzwald sein kann.
Schloss Eberstein liegt inmitten unserer Wander- und Erlebnisregion rund um den Gernsberg. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und entdecken Sie die Sagen rund um den Gernsberg auf dem Sagenweg. Sie werden verzaubert sein vom reichen Schatz der Geschichten, die man sich rund um Gernsbach erzählt. Im Wald um Schloss Eberstein erwartet Sie eine Sammlung von über 300 einheimischen und fremdländischen Baumarten und Gehölzen, die in dieser Form einmalig ist. Auch der über 90 Kilometer lange Murgtalwanderweg führt unterhalb von Schloss Eberstein vorbei. Als Ausflugsziel erwartet Sie auf Schloss Eberstein nicht nur eine fantastische Aussicht auf das obere Murgtal. In der Schloss-Schänke genießen Wanderer und Ausflügler regionale Spezialitäten. Im Gourmet-Restaurant sind die kulinarischen Hochgenüsse zu Hause.
Wahrzeichen des Murgtals
Auf einer Felsnase, 130 m über der Murg, in Sichtweite von Gernsbach, liegt inmitten üppiger Vegetation Schloss Eberstein. Besonders seine Südfront mit dem nach Obertsrot hin steil abfallenden Weinberg prägt das Landschaftsbild. Geschichte, Baukunst und Natur sind hier eine glückliche Verbindung eingegangen – nicht zu vergessen die Gastronomie. Schloss Eberstein war immer ein Wahrzeichen des Murgtals. Nach einem langen Dornröschenschlaf ist es nun auch wieder eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region und darüber hinaus.
Die Ebersteiner – eine Geschichte von Glanz und Niedergang
1085 tauchen die aus der Ortenau stammenden Herren von Eberstein zum ersten Mal in einer Urkunde auf. Ihre Namen gebende Stammburg bei Ebersteinburg/Baden-Baden (heute Ruine Alt-Eberstein) ist um 1050 entstanden. Zwischen 1102 und 1149 erhalten sie vom Bistum Speyer das Gut Rotenfels mit ausgedehntem Landbesitz im Murgtal zu Lehen. Kurz vor 1200 beginnen die Ebersteiner sich Grafen zu nennen. Sie haben Besitz im Elsass, in der Ortenau, in den Tälern von Murg, Alb und Pfinz sowie im Kraichgau und in der Pfalz. Sie treten als Klostergründer (Herrenalb 1148, Frauenalb 1190, Rosenthal bei Eisenberg/ Pfalz 1241) und als Gründer von Städten hervor (Kuppenheim, Gernsbach, Gochsheim im Kraichgau). An Bedeutung überflügeln sie um 1200 sogar die Markgrafen von Baden. 1283 jedoch kommt Burg Alt-Eberstein mit einem großen Teil der Ebersteiner Besitztümer an den Markgrafen von Baden, der mit Kunigunde von Eberstein verheiratet ist. Schon um 1300 ist durch dynastische Zufälle und unkluge Erbteilungen der Besitz der Ebersteiner erheblich geschrumpft. Die benachbarten Markgrafen von Baden und Grafen von Württemberg werden zu bedrohlichen Konkurrenten. Im 14. Jahrhundert setzt sich der Niedergang rapide fort. 1387 muss der legendäre Graf Wolf von Eberstein wegen enormer Schulden die Hälfte der Grafschaft Eberstein und der Burg Neu-Eberstein an den Markgrafen von Baden verkaufen. Im 15. und 16. Jahrhundert haben die Ebersteiner nur noch regionale Bedeutung. 1660 sterben sie in der männlichen Linie aus.
Das Wappen der Ebersteiner zeigte ursprünglich nur die fünfblättrige Rose. Sie ist seit 1207 nachweisbar. Der Eber wurde erst viel später (um 1600) als Verkörperung des Familiennamens ins Wappen aufgenommen.
Eberstein durch die Jahrhunderte
Neu-Eberstein entstand um die Mitte des 13. Jahrhunderts in der Nähe der aufblühenden Stadt Gernsbach als Zentrum der Herrschaftsausdehnung im Murgtal. Von hier aus wurde die Rodung vorangetrieben. So entstand auch Obertsrot (erstmals erwähnt 1377), auf dessen Gemarkung sich Schloss Eberstein befindet. Nach dem Verlust von Alt-Eberstein 1283 wurde Neu-Eberstein neben Gochsheim zum Hauptwohnsitz der Ebersteiner. Nach deren Aussterben kam die gesamte Anlage an die Markgrafen von Baden.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) bot die Burg der badischen Markgräfin Maria Franziska, ihrem Sohn und der badischen Regierung vorübergehend Zuflucht vor den Franzosen, die 1689 Baden-Baden und Kuppenheim in Schutt und Asche legten.
Schloss Eberstein wurde nie durch Waffengewalt eingenommen oder zerstört. Im 18. Jahrhundert war es aber – von einzelnen Handwerkern abgesehen - nicht mehr bewohnt und verfiel zusehends. Bis sich das badische Fürstenhaus im Zeitalter der Romantik für das alte Gemäuer interessierte. Markgraf Friedrich, der kunstsinnige zweite Sohn von Carl Friedrich, dem ersten Großherzog des von Napoleon neu geschaffenen Landes Baden, ließ die Anlage 1803/04 vom badischen Baumeister Friedrich Weinbrenner für sich und seine Frau wiederherstellen. Die Burg wurde zur repräsentativen Wohnanlage mit Schlosscharakter. Nach Friedrichs Tod kam das Schloss 1829 an seinen Halbbruder Leopold (1830 - 1852 Großherzog von Baden). Er gestaltete die Innenräume komplett neu, stattete sie mit zahlreichen Kunstgegenständen aus und hielt sich mit seiner Familie oft hier auf. In den Wirren der badischen Revolution 1849 wurde Schloss Eberstein von durchziehenden Truppen mehrfach geplündert. Dabei tat sich Amalie Blenker, Ehefrau des Revolutionskommandeurs Louis Blenker, besonders hervor.Im 19. und 20. Jahrhundert diente das Schloss dem Haus Baden als Sommerfrische und Nebenwohnsitz. Bis Markgraf Max von Baden und sein Sohn Prinz Bernhard es aus wirtschaftlichen Gründen 2000 an den Kölner Unternehmer Gerd Overlack verkauften. Der stammt aus einer alten Murgschifferfamilie und kann den legendären Jakob Kast (eine Art „badischer Fugger“, gestorben 1615; sein Sohn erbaute das Alte Rathaus in Gernsbach) zu seinen Ahnen zählen. Seine Kindheit verbrachte er in Scheuern zu Füßen der Burg. Seit dem Kauf hat er das Schloss in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt umfassend saniert und renoviert, die Neueröffnung der Schlossgastronomie initiiert und zusammen mit seinem Bruder Jörg auch für eine Neubepflanzung des bereits im 14. Jahrhundert erwähnten Weinbergs gesorgt.
Übersicht der Anlage
Die Skizze vom Ende des 17. Jahrhunderts zeigt, wie die Burg früher aussah. Gut erkennbar sind die Schildmauer (12 m hoch, 3 m dick) und der Bergfried. Die Schildmauer, auch Mantel genannt, sicherte die Anlage gegen Westen. Dort war der Zugang leicht, während die Burg nach Osten, Norden und Süden durch steile Abhänge geschützt ist. Eine weitere Sicherung bot die Mauer vor der Schildmauer und der Raum dazwischen (Zwinger). Rechts im Anschluss daran sieht man das alte Haupttor (um 1800 abgerissen). Teile der Schildmauer, der Stumpf des Bergfrieds und Baukerne der Außenmauern stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. So sah die Burg im Mittelalter aus.
Die Erweiterungen bis 1609 lassen sich auf der Skizze ebenfalls gut erkennen: Graf Wilhelm IV. (Grabdenkmal in der Gernsbacher St. Jakobskirche) schob um 1540 einen neuen Mauerring nach Westen vor, baute den kleinen runden Wehrturm links vom alten Tor und errichtete gegenüber eine neue Toranlage. Diese wurde kurz nach 1600 durch das noch heute existierende Torhaus ersetzt.
Alles, was über die Skizze hinausgeht, kam später dazu. Sein heutiges Aussehen erhielt Schloss Eberstein erst im 19. Jahrhundert. Im östlichen Bereich hinter der Schildmauer baute Friedrich Weinbrenner. Neben dem Torhaus schuf Johann Belzer aus Weisenbach 1838 den Marstall mit dem gotischen Saal im Untergeschoss (heute Schlossgastronomie). Das Wirtschaftsgebäude nördlich vom Torhaus (heute Hotel) entstand um 1865.
Kunstdenkmäler
Spätmittelalterliche Glasfenster
Großherzog Leopold ließ im Zuge der neuen Innen-ausstattung um 1840 kostbare spätmittelalterliche Glasfenster aus den Kirchen von Dühren (Kraichgau) und Ottersweier (Ortenau) auf Schloss Eberstein einbauen. Diese Kunstschätze befinden sich seit 2002 in den Landesmuseen in Karlsruhe und Stuttgart, wo sie der Öffentlichkeit wieder frei zugänglich sind.
Das Torhaus
Besonders zu beachten ist das Torhaus mit seinem im Renaissance-Stil prächtig verzierten Gusserker über dem Eingang. Erbaut wurde es zwischen 1602 und 1609 von Philipp III. von Eberstein. Der Erker zeigt sein Wappen (Rosen und Eber im quadrierten Schild - siehe Foto Seite 2) und das seiner Frau Barbara von Fleckenstein. Im Gewölbe des Tores befand sich ein Loch, um Eimer mit Pech oder kochendem Wasser hochzuziehen, neben dem Tor Schießscharten in Brillenform.
Der Eber - Wahrzeichen der Burg
Gegenüber dem Burgtor auf einem Stützpfeiler der Zwingermauer fällt der lebensgroße Eber aus Sandstein ins Auge – das Wappentier der Ebersteiner. Sein Vorbild ist eine antike Statue in den Uffizien von Florenz. Als Schöpfer gilt der bedeutende, aus Flandern stammende Künstler Peter Anton von Verschaffelt, von 1752 bis 1793 erster Hofbildhauer am Kurpfälzischen Hof in Mannheim. Seine Entwurfszeichnung zu der Plastik befindet sich im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg. Der Eber könnte ursprünglich für den Schlossgarten in Schwetzingen oder für einen Privatmann bestimmt gewesen sein. Erworben wurde er wahrscheinlich von Markgraf Friedrich im Zuge der ersten Sanierung um 1800. Nach einer alten Beschreibung stand er bereits 1824 an seinem jetzigen Platz.
Die Kreuzigungsgruppe
Im inneren Schlosshof (heute privat) befindet sich eine über vier Meter hohe Kreuzigungsgruppe aus gelbem Sandstein mit der Jahreszahl 1464. Ursprünglich stand sie im Kloster Herrenalb. 1842 kaufte Großherzog Leopold sie für Schloss Eberstein. Die Plastik hat großen kunstgeschichtlichen Wert und stammt aus dem Umkreis des Nikolaus Gerhaert von Leyden, der als der bedeutendste europäische Bildhauer des ausgehenden Mittelalters gilt. Das monumentale Kruzifix von 1467 in der Baden-Badener Stiftskirche trägt seine Signatur. Die Kreuzigungsgruppe auf Schloss Eberstein schufen Bildhauer, die Nikolaus Gerhaert kannten und sich an seinem Stil orientierten. Die Figuren, besonders die Engel, zeigen starke Ähnlichkeiten mit dem Sakramentshaus in der Gernsbacher St. Jakobskirche. Beide Werke stammten mit Sicherheit aus derselben Werkstatt.
Die Sage vom Grafensprung
Die Sage vom Grafensprung
Die Sage vom Grafensprung berichtet, wie Graf Wolf von Eberstein den Württembergern entkam, die gerade seine Burg belagerten: Er trieb sein Pferd über den Rand eines steilen Felsens direkt in die Murg hinab. Er selbst überlebte unbeschadet, das Pferd war tot. Die Stelle heißt heute „Grafensprung“ (unterhalb des Schlosses). Historischer Hintergrund: 1367 wurde Neu-Eberstein tatsächlich einige Wochen lang belagert. Graf Wolf bewegte sich allerdings während dieser Zeit keinen Schritt vor das Tor! Danach führte er 15 Jahre lang erbittert Krieg gegen Württemberg. Er ist als Haudegen und tollkühner Reiter in die Geschichte eingegangen. Sein Bild in der Sage stimmt also – auch wenn er nicht gesprungen ist!
weitere Infos zu Wolf von Eberstein
Die Sage von der Ebersteiner Rose
Die Sage von der Ebersteiner Rose
Die Sage von der Ebersteiner Rose erzählt, wie ein Graf von Eberstein vom Kaiser nach Rom geschickt wurde, um dort beim Papst eine wichtige Mission zu erledigen. Der Papst war von dem Grafen so angetan, dass er ihm für seine Dienste eine Goldene Rose schenkte. Dies erfreute wiederum den Kaiser so sehr, dass er seinem Gefolgsmann erlaubte, fortan eine Rose im Wappen zu führen.
Historischer Hintergrund: Goldene Rosen verschenkte der Papst im Mittelalter tatsächlich. Nur ein Ebersteiner hat nie eine solche erhalten. Die Sage bietet eine Erklärung für das Wappen und weist auf den einstigen Glanz des Grafenhauses hin. Entstanden ist sie im 16. Jahrhundert, einer Zeit des Niedergangs für die Ebersteiner.
weitere Infos zu der Sage von der Ebersteiner Rose
Wander- und Weingenuss
Ortenauer Weinpfad
Der Startpunkt des über 100 Kilometer langen Weinpfads parallel zur Badischen Weinstraße befindet sich beim Alten Rathaus.
weiter...
Einzigartiger Naturgenuss
Gernsbacher Runde
Zu den schönsten Aussichten und Naturschauplätzen führt Sie einer der schönsten Premiumwege Deutschlands.
www.gernsbacher-runde.de
Schwarzwälder Genießerpfad
Gernsbacher Sagenweg
Auf den Spuren alter Geschichten geht es auf schmalen Pfaden rund um den Gernsberg bei Schloss Eberstein.
www.sagenweg.de
Wandererlebnisse Erster Klasse
Murgleiter
Abwechslungsreichen Pfade und naturnahe Wege erwarten Sie auf unserem Fernwanderweg durch das tief eingegrabene Murgtal.
www.murgleiter.de